Rechtfertigung der Spaziergänge
*English Version below*
Ein bildtextliches Laboratorium zur Voreröffnung des Strandbades Tegelsee
23. -25.04.21
23.04: 17:00-21:00 Uhr / 24.04: 14.00-21.00 Uhr /
25.04: 14.00-19.00 Uhr
Strandbad Tegelsee, Schwarzer Weg 21, 13505 Berlin
Studierende der Humboldt-Universität zu Berlin, das Institut für Slawistik und Hungarologie und die Open-Air-Galerie des Strandbades Tegelsee laden zur Werkschau des theoretisch-praktischen Fotoseminars, welches im Rahmen der Siegfried-Unseld-Gastprofessur 2020/21 an der Humboldt-Universität zu Berlin von der ukrainischen Künstlerin und Autorin Yevgenia Belorusets konzipiert wurde.
Die im Seminar entstandenen fotografischen und textuellen Arbeiten untersuchen den Spaziergang als eine Sphäre des Legitimen und Bewilligten, als eine Überkreuzung von freier Wahl und der Politik des Zwangs.
Der Spaziergang ist hier eine Neu-Erwanderung des bekannten Raums von Ufer, Stadt, Wohnung, Zimmer – ein Reich der Utopie, da der Spaziergang in jeder Situation stattfinden kann, sogar dort, wo die Bewegung, wie es scheint, begrenzt ist oder aufhört.
Walter Benjamin sah den Spaziergänger als Flaneur, dessen Bewegung in der Großstadt einer Regie der Unterbrechungen durch unterschiedlichste Stationen des Konsums und des kapitalistischen Genusses folgte. In der Situation der aufeinanderfolgenden Lockdowns ist ein Spaziergang in der Stadt einem Waldspaziergang ähnlich geworden. Das Verschwinden der Hindernisse, der Verweilstationen, lädt dazu ein, in das vegetative Eigenleben der Häuserfronten und Straßenfluchten einzutreten, auf Lichtungen, in die vergessene Unbestimmtheit der Stadt.
Die Fotografie ist in diesem Fall künstlerisch in mehreren Dimensionen tätig: Sie erzeugt die Illusion einer Karte, dokumentiert eine Bewegung, die selbst unsichtbar bleibt, sie erzählt von der sich verändernden Wahrnehmung der Umgebung und täuscht eine Struktur vor.
Der Spaziergang ist nicht nur Gegenstand der künstlerischen Arbeiten, sondern die Ausstellung selbst ist als Spaziergang konzipiert. Die Bungalows und Hütten der ehemaligen und neu begründeten Badeanstalt bilden das Ensemble von Stationen und Anhaltspunkten. Stellen Sie sich vor, Sie werden in einen Märchenwald eingeladen.
Die Bäume gehören zur Installation, der umgebende Wald ist auch eine Stadt. Im Märchen ist der Wald ein Ort, aus dem man nicht als der*dieselbe hervorkommt. Trauen Sie sich! Ihr Weg führt zum Ufer, wo Sie sich einige Zeit aufhalten werden. Das Ufer des Strandbades Tegelsee zeigt sich in der Phase eines Vorwortes, etwas Neues ist im Entstehen.
Mit künstlerischen Beiträgen von: Bella Badt / Elisabeth Bauer / Giselle Berenice Chavannes / Lisa Jura / Anna Katinka Kultscher / Elisabeth Landenberger / Tamara Naszer / Nicole Stieben / Jakob Wunderwald
Und einer Wekschau von Alina Kleytman, Soska Group, Lada Nakonechna
Kuratorische Beratung: Yevgenia Belorusets
In Kooperation mit dem Strandbad Tegelsee, mit besonderem Dank an Marina Naprushkina
Mehr in FB: https://www.facebook.com/events/268380094953204/?active_tab=about
Hygienemaßnahmen im Zusammenhang mit der aktuellen Lage:
*erforderlich ist eine Online-Anmeldung vorab, bei der Kontaktdaten für Nachverfolgungszwecke hinterlassen werden, der Einlass ist auf max. 50 Personen beschränkt
*Voraussetzung für den Einlass ist das Vorzeigen eines PCR-Tests oder Schnelltests, welcher nicht älter als 24 Stunden ist bzw. die Durchführung eines mitgebrachten Selbsttest unter Aufsicht vor Ort
*das Tragen einer FFP2-Maske ohne Ventil oder einer vergleichbare Maske ist Pflicht
Termine für die Besichtigung der Open-Air-Galerie können hier vereinbart werden:
Kontaktperson: Elisabeth Landenberger, lisa@schaeferhome.de
Justification of the walks
a visual-textual laboratory
for the pre-opening of
Strandbad Tegelsee
23. - 25.04.21
23.04: 17:00-21:00
24.04: 14.00-21.00
25.04: 14.00-19.00
Students of Humboldt-Universität Berlin, the Institute of Slavic and Hungarian Studies and the open air gallery of Strandbad Tegelsee invite you to the exhibition of the theoretical-practical photography seminar, which was taught in the context of the Siegfried-Unseld visiting professorship 2020/21 at Humboldt Universität Berlin by Ukrainian artist and writer Yevgenia Belorusets.
The photographic and textual works created during the seminar examine the walk as a sphere of the approved, as a crossover of free choice and the policy of coercion.
The walk as understood here is a new exploration of the familiar spaces of shore,
city, apartment, room – a realm of utopia, as the walk can take place in every
situation, even there, where, as it seems, movement is restricted or stops.
Walter Benjamin saw the person taking a walk as a flaneur, whose movement in the
city followed a direction of interruptions through all kinds of stations of consumption and capitalist pleasure. In the situation of successive lockdowns, a walk in the city became similar to a walk in the woods. The disappearance of the obstacles, the rest stops, invites one to enter the vegetative the world of the rows of houses and street routes, the clearings, the forgotten uncertainty of the city.
Photography in this case operates artistically in multiple dimensions: it creates the illusion of a road map, produces a documentation of movement, which itself stays invisible, it tells us about the changing perception of the surrounding and simulates a structure.
The walk is not only the object of the artistic works, but the exhibition itself is intended as a walk. The bungalows and huts of the former and newly founded bath create an ensemble of stations and points of reference. Imagine you are invited into a fairytale forest.
The trees belong to the installation, the surrounding forest is a city, too. In the fairytale the forest is a location from which one does not return the same.
Dare it, your way will lead you to the shore, where you will stay for a while. The shore of Strandbad Tegelsee shows itself in the phase of a preface, something new is about to emerge.
With artistic contributions by:
Bella Badt / Elisabeth Bauer / Giselle Berenice Chavannes
Lisa Jura / Anna Katinka Kultscher / Elisabeth Landenberger
Tamara Naszer/ Nicole Stieben / Jakob Wunderwald
And works by Alina Kleytman, Soska Group, Lada Nakonechna
Curatorial advise: Yevgenia Belorusets
In cooperation with Strandbad Tegelsee (www.seeee.de), with special thanks to Marina Naprushkina
Appointments can be booked here:
https://www.picktime.com/8fa6fb41-b9d5-4dbf-97f5-
19029674b898?fbclid=IwAR2Yib7tNQERkdpEHGJuy2Y_
ecE_sB7tsScGvnmV4SwpQH4OXzsk8ennHI
Contact person: Elisabeth Landenberger, lisa@schaeferhome.de
Participation regulations and requirements due to the current Corona guidelines:
*Prior registration (at the following link) is mandatory.
* Admittance is restricted to 50 people at a time.
*Proof of a PCR or antigen test, taken within the last 24 hours, or a supervised self-test prior to
admission (tests are not provided)
*Wearing an FFP2 mask
Rechtfertigung der Spaziergänge
*English Version below*
Ein bildtextliches Laboratorium zur Voreröffnung des Strandbades Tegelsee
23. -25.04.21
23.04: 17:00-21:00 Uhr / 24.04: 14.00-21.00 Uhr /
25.04: 14.00-19.00 Uhr
Strandbad Tegelsee, Schwarzer Weg 21, 13505 Berlin
Studierende der Humboldt-Universität zu Berlin, das Institut für Slawistik und Hungarologie und die Open-Air-Galerie des Strandbades Tegelsee laden zur Werkschau des theoretisch-praktischen Fotoseminars, welches im Rahmen der Siegfried-Unseld-Gastprofessur 2020/21 an der Humboldt-Universität zu Berlin von der ukrainischen Künstlerin und Autorin Yevgenia Belorusets konzipiert wurde.
Die im Seminar entstandenen fotografischen und textuellen Arbeiten untersuchen den Spaziergang als eine Sphäre des Legitimen und Bewilligten, als eine Überkreuzung von freier Wahl und der Politik des Zwangs.
Der Spaziergang ist hier eine Neu-Erwanderung des bekannten Raums von Ufer, Stadt, Wohnung, Zimmer – ein Reich der Utopie, da der Spaziergang in jeder Situation stattfinden kann, sogar dort, wo die Bewegung, wie es scheint, begrenzt ist oder aufhört.
Walter Benjamin sah den Spaziergänger als Flaneur, dessen Bewegung in der Großstadt einer Regie der Unterbrechungen durch unterschiedlichste Stationen des Konsums und des kapitalistischen Genusses folgte. In der Situation der aufeinanderfolgenden Lockdowns ist ein Spaziergang in der Stadt einem Waldspaziergang ähnlich geworden. Das Verschwinden der Hindernisse, der Verweilstationen, lädt dazu ein, in das vegetative Eigenleben der Häuserfronten und Straßenfluchten einzutreten, auf Lichtungen, in die vergessene Unbestimmtheit der Stadt.
Die Fotografie ist in diesem Fall künstlerisch in mehreren Dimensionen tätig: Sie erzeugt die Illusion einer Karte, dokumentiert eine Bewegung, die selbst unsichtbar bleibt, sie erzählt von der sich verändernden Wahrnehmung der Umgebung und täuscht eine Struktur vor.
Der Spaziergang ist nicht nur Gegenstand der künstlerischen Arbeiten, sondern die Ausstellung selbst ist als Spaziergang konzipiert. Die Bungalows und Hütten der ehemaligen und neu begründeten Badeanstalt bilden das Ensemble von Stationen und Anhaltspunkten. Stellen Sie sich vor, Sie werden in einen Märchenwald eingeladen.
Die Bäume gehören zur Installation, der umgebende Wald ist auch eine Stadt. Im Märchen ist der Wald ein Ort, aus dem man nicht als der*dieselbe hervorkommt. Trauen Sie sich! Ihr Weg führt zum Ufer, wo Sie sich einige Zeit aufhalten werden. Das Ufer des Strandbades Tegelsee zeigt sich in der Phase eines Vorwortes, etwas Neues ist im Entstehen.
Mit künstlerischen Beiträgen von: Bella Badt / Elisabeth Bauer / Giselle Berenice Chavannes / Lisa Jura / Anna Katinka Kultscher / Elisabeth Landenberger / Tamara Naszer / Nicole Stieben / Jakob Wunderwald
Und einer Wekschau von Alina Kleytman, Soska Group, Lada Nakonechna
Kuratorische Beratung: Yevgenia Belorusets
In Kooperation mit dem Strandbad Tegelsee, mit besonderem Dank an Marina Naprushkina
Mehr in FB: https://www.facebook.com/events/268380094953204/?active_tab=about
Hygienemaßnahmen im Zusammenhang mit der aktuellen Lage:
*erforderlich ist eine Online-Anmeldung vorab, bei der Kontaktdaten für Nachverfolgungszwecke hinterlassen werden, der Einlass ist auf max. 50 Personen beschränkt
*Voraussetzung für den Einlass ist das Vorzeigen eines PCR-Tests oder Schnelltests, welcher nicht älter als 24 Stunden ist bzw. die Durchführung eines mitgebrachten Selbsttest unter Aufsicht vor Ort
*das Tragen einer FFP2-Maske ohne Ventil oder einer vergleichbare Maske ist Pflicht
Termine für die Besichtigung der Open-Air-Galerie können hier vereinbart werden:
Kontaktperson: Elisabeth Landenberger, lisa@schaeferhome.de
Justification of the walks
a visual-textual laboratory
for the pre-opening of
Strandbad Tegelsee
23. - 25.04.21
23.04: 17:00-21:00
24.04: 14.00-21.00
25.04: 14.00-19.00
Students of Humboldt-Universität Berlin, the Institute of Slavic and Hungarian Studies and the open air gallery of Strandbad Tegelsee invite you to the exhibition of the theoretical-practical photography seminar, which was taught in the context of the Siegfried-Unseld visiting professorship 2020/21 at Humboldt Universität Berlin by Ukrainian artist and writer Yevgenia Belorusets.
The photographic and textual works created during the seminar examine the walk as a sphere of the approved, as a crossover of free choice and the policy of coercion.
The walk as understood here is a new exploration of the familiar spaces of shore,
city, apartment, room – a realm of utopia, as the walk can take place in every
situation, even there, where, as it seems, movement is restricted or stops.
Walter Benjamin saw the person taking a walk as a flaneur, whose movement in the
city followed a direction of interruptions through all kinds of stations of consumption and capitalist pleasure. In the situation of successive lockdowns, a walk in the city became similar to a walk in the woods. The disappearance of the obstacles, the rest stops, invites one to enter the vegetative the world of the rows of houses and street routes, the clearings, the forgotten uncertainty of the city.
Photography in this case operates artistically in multiple dimensions: it creates the illusion of a road map, produces a documentation of movement, which itself stays invisible, it tells us about the changing perception of the surrounding and simulates a structure.
The walk is not only the object of the artistic works, but the exhibition itself is intended as a walk. The bungalows and huts of the former and newly founded bath create an ensemble of stations and points of reference. Imagine you are invited into a fairytale forest.
The trees belong to the installation, the surrounding forest is a city, too. In the fairytale the forest is a location from which one does not return the same.
Dare it, your way will lead you to the shore, where you will stay for a while. The shore of Strandbad Tegelsee shows itself in the phase of a preface, something new is about to emerge.
With artistic contributions by:
Bella Badt / Elisabeth Bauer / Giselle Berenice Chavannes
Lisa Jura / Anna Katinka Kultscher / Elisabeth Landenberger
Tamara Naszer/ Nicole Stieben / Jakob Wunderwald
And works by Alina Kleytman, Soska Group, Lada Nakonechna
Curatorial advise: Yevgenia Belorusets
In cooperation with Strandbad Tegelsee (www.seeee.de), with special thanks to Marina Naprushkina
Appointments can be booked here:
https://www.picktime.com/8fa6fb41-b9d5-4dbf-97f5-
19029674b898?fbclid=IwAR2Yib7tNQERkdpEHGJuy2Y_
ecE_sB7tsScGvnmV4SwpQH4OXzsk8ennHI
Contact person: Elisabeth Landenberger, lisa@schaeferhome.de
Participation regulations and requirements due to the current Corona guidelines:
*Prior registration (at the following link) is mandatory.
* Admittance is restricted to 50 people at a time.
*Proof of a PCR or antigen test, taken within the last 24 hours, or a supervised self-test prior to
admission (tests are not provided)
*Wearing an FFP2 mask